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Mindmap: Agiles Arbeiten vs. Dragon Dreaming

Was Agiles Arbeiten von Dragon Dreaming lernen kann – und umgekehrt.

Was unterscheidet Dragon Dreaming eigentlich vom agilem Arbeiten? Zwei Stunden brainstormten wir heute bei der Working Products in Hamburg zu diesem Thema. Entstanden ist eine tolle Mindmap und die Erkenntnis: Beides lässt sich vom Mindset her wunderbar kombinieren – und bereichert sich hervorragend.

Mindmap: Agiles Arbeiten und Dragon Dreaming im Vergleich

Eine Mindmap – zwei Methodiken

Als Leitfaden für unseren Austausch diente uns eine große Fläche und eine Mindmap-Struktur mit den drei Aspekten »Why« (Warum?), »How« (Wie?) und »What« (Was?). Alle, die schon mal gegründet und/oder sich mit Marken auseinander gesetzt haben, kennen vermutlich den sogenannten »Golden Circle« von Simon Sinek. Mir schienen die drei Punkte eine gute Grundstruktur zu ergeben, um gemeinsam zu ergründen, was Agiles Arbeiten von Dragon Dreaming unterscheidet:

  • Welchen Sinn und Zweck (Purpose) haben die beiden Herangehensweisen?
  • Welche Pains & Gains bedienen Dragon Dreaming / Agiles Projektmanagement?
  • Und wie unterscheiden oder decken sie sich in der Umsetzung?

Heraus kam dabei eine rund zwei mal vier Meter große Plakatwand mit vielen Post-its und die Erkenntnis: Die Philosophie und Methoden von Dragon Dreaming lassen sich wunderbar in die agile Arbeit einbetten. Sie erweitern und bereichern diese und bringen Tiefe und einen übergeordneten Sinn in die Produktentwicklung. Damit kann Dragon Dreaming Software-Hersteller dabei unterstützen, seinen Mitarbeitenden – ganz im Sinne der New Work – ein sinnstiftendes, gemeinschaftsförderndes und lern-orientiertes Arbeitsumfeld zu bieten.

Mindmap: Agiles Arbeiten im Vergleich zu Dragon Dreaming

WHY – der Purpose

Warum eigentlich Agilea Arbeiten? Warum Dragon Dreaming machen? Welchen Sinn und Zweck verfolgen wir damit? Was löst eine intrinsische Motivation in uns aus, das zu tun? Beim Brainstorming überlegten wir erst in Bezug auf agiles Arbeiten: hier geht es darum mehr Flexibilität in die Entwicklung von Software zu bringen, um schneller auf Veränderungen im Außen reagieren zu können. Dadurch soll sich auch das Risiko von Fehlern oder gar Scheitern minimieren. Ein Vorteil beim Agilen Arbeiten sind die schnellen Feedback-Zyklen sowie die Selbstorganisation der Teams, die dafür sorgt, dass das gesamte Know-How aller mit einbezogen wird. Das macht Agiles Arbeiten insgesamt resilienter.

Im Dragon Dreaming spielt all das sicherlich auch eine Rolle. Entscheidend ist hier aber vor allem das Ziel, von einer Win-Lose- zu einer Win-Win-Kultur zu kommen. Als Win-Lose bezeichnet sich im Dragon Dreaming alles, was mit unguten Machtverhältnissen zu tun hat. Das kann sich auf das eigene Selbst erstrecken – zum Beispiel, wenn ich mich selbst zu ständiger Selbstoptimierung zwinge bis ich im Burnout lande. Es kann sich aber auch auf andere Menschen beziehen. Etwa, wenn ich im Konfliktfall »siegen« will oder andere Menschen (zum Beispiel im Globalen Süden) ausbeute, um einen Vorteil zu erlangen. Es hängt aber auch mit unserem Umgang mit der Tieren, Pflanzen, Ökosystemen und natürlichen Ressourcen zusammen: Kaum etwas ist so prägend für unser Zeitalter, wie die globalen, ökologischen Krisen, die wir Menschen verursachen. Ein Grund, warum wir auch vom »Antropozän« sprechen.

Dragon Dreaming will das Gegenteil erreichen, in dem es durch jedes Projekt ein Win-Win für jedes Individuum, die Gemeinschaft und die Welt als Ganzes anstrebt.

HOW – wie machen wir das?

Wie gehen wir beim Agilen Arbeiten und bei Dragon Dreaming vor, um den Sinn, den Purpose zu erfüllen? Beim zweiten zentralen Knotenpunkt unserer Mindmap stand im Hinblick auf das Agile Arbeiten vor allem das Zyklische im Zentrum. Zum einen in Form der kurzen Sprints und Retrospektiven, durch die Kurskorrekturen – sprich Lernen im Team – möglich ist. Zum anderen aber auch die Haltung: Nämlich ein besonderes Problembewusstsein, dass bei Ideen immer erst einmal fragt »Wofür brauchen wir diese Lösung genau?«, »Ist das wirklich wichtig?« und/oder »Welche weiteren Lösungswege sind noch denkbar?« Mit diesem Ansatz des »Critical Thinking« gelangen Teams beim Agilen Arbeiten zu mehr Effizienz, Zielorientierung und Kreativität.

Gleichzeitig stellten wir fest, dass es auch im Agilen Bereich immer mehr Reflexion über Werte gibt. Neue Funkionen werden nicht immer gleich nur deswegen umgesetzt, weil sie einem Stakeholder einen Vorteil verschaffen – etwa dem Unternehmen. Sie müssen auch grundsätzlich den Werten der Mitarbeitenden bzw. Organisation entsprechen. Stimmt die Team- und Organisationskultur und gibt es genug Vertrauen, haben Mitarbeitende durch das Agile Arbeiten die Möglichkeit, in solchen Fällen Kritik zu äußern oder einen Vorschlag abzulehnen.

Im Dragon Dreaming spielt das Projektrad eine wichtige Rolle. Es lässt sich auf die Systemtheorien von Gregory Bateson zurückführen und unterteilt den natürlichen Projektverlauf in die vier Phasen »Träumen«, »Planen«, »Handeln« und »Feiern«. Alle diese vier Phasen müssen gleich viel Zeit und Budget erhalten, wenn ein Projekt nachhaltig geplant sein soll. Ist das nicht der Fall, brennen die Mitarbeitenden körperlich und/oder geistig aus. Sie verlieren die Motivation, den Sinn und auch die Kreativität. Gleichzeitig ist das Projektrad fraktal, also in sich selbst ähnlich. Das bedeutet, dass nicht nur das gesamte Projekt (oder ein Sprint) in den vier Phasen abläuft, sondern auch jedes Teilprojekt, jede Woche, jeder Tag, jede einzelne Aufgabe etc.

Diese Struktur gibt es zwar auch so ähnlich beim Agilen Arbeiten. Zum Beispiel lassen sich die Retrospektiven der Phase des Feierns zuordnen. Warum das Feiern und Träumen aber so wichtig ist und wie dies im Team zu einer Win-Win-Kultur beitragen kann, dazu gibt es im Agilen Projektmanagement kaum Bewusstsein.

WHAT – was tun wir?

Zunächst gingen wir der Frage nach: Was tun wir im Dragon Dreaming, um eine Win-Win-Kultur un unseren Projekten zu etablieren? Eine der wichtigsten Antworten darauf ist: die Kommunikation. Zum einen spielt das tiefe Zuhören im Dragon Dreaming eine besondere Rolle. Damit ist gemeint, dass die Menschen sich selbst, den Anderen und auch der Welt insgesamt »zuhören« – sich also empathisch fragen: Was brauche ich? Was brauchen die Anderen, das Projektteam? Was braucht die Welt? Und wie könnten wir das mit unserer Projektgestaltung erreichen?

Dazu kommen weitere, spielerische Methoden des Dragon Dreaming. Allen voran der Traumkreis, bei dem ein Team eine gemeinsame Vision für ein Projekt entwickelt. Und auch der Projektspielplan, der auf den vier Phasen basiert und damit dafür sorgen will, dass ein Projekt nachhaltig geplant ist. Aber auch die Haltung und der Umgang mit Geld unterscheidet sich im Dragon Dreaming deutlich von dem in der agilen Arbeit. Während Software-Unternehmen in aller Regel nach dem üblichen marktwirtschaftlichen System funktionieren, versuchen Dragon-Dreaming-Projekte meist bewusst neue Formen des Wirtschaftens, die solidarischer und nicht gewinn-orientiert sind. Geld soll dabei von einem Mittel der destruktiven Kontrolle und Macht zu einer Ressource der Wertschätzung und Fürsorge werden. Es geht also auch hierbei darum, von einer Win-Lose-Nutzung des Geldes hin zu einer Win-Win-Verwendung zu kommen.

Agiles Arbeiten kennt natürlich unzählige Tools und Methoden. Sie alle aufzuzählen soll hier nicht das Ziel sein. Allerdings hat sich gezeigt, dass es im Dragon Dreaming kaum Methoden gibt, die explizit die Team- und Projektarbeit reflektieren helfen. Anders beim Agilen Arbeiten, bei denen es in den Retrospektiven bewusst darum geht, die Zusammenarbeit, Effizienz und auch Sinnhaftigkeit von Projektarbeit zu bewerten und zu verbessern. Hier lassen sich Dragon-Dreaming-Projekte ganz hervorragend mit den Methoden aus dem Agilen Projektmanagement ergänzen.

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